ELLWANGEN – Bei einem Empfang in der Stadthalle haben die baden-württembergische Integrationsministerin Bilkay Öney, Regierungspräsident Johannes Schmalzl und Landrat Klaus Pavel am Montagabend haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern und Helfern der Landes-Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge (LEA) für ihr Engagement gedankt. Bürgerinnen und Bürger, Mitglieder von Kirchengemeinden, Vereinen, Flüchtlingsinitiativen, Feuerwehr, THW und Mitarbeiter kommunaler Behörden, sie alle hätten sich für Hilfe und Schutz suchende Menschen eingesetzt und das Land unterstützt bei seiner humanitären und gesellschaftspolitischen Aufgabe, Flüchtlingen eine erste neue Bleibe zu geben.
Ministerin Öney betonte, sei sie beeindruckt von der Aufgeschlossenheit der Ellwanger als Bürger der landesweit ersten Stadt ohne Rassismus. „Ihr ehrenamtliches Engagement ist entscheidend“, rief Öney mehr als 100 freiwilligen Helfern zu, und bat sie, sich durch das Fehlverhalten Einzelner nicht erschüttern zu lassen. Die Herausforderungen der Zukunft sind groß: 2014 haben in Baden-Württemberg rund 26 000 Asylbewerber einen Erstantrag gestellt, 2015 könnte sich diese Zahl verdoppeln. Gemeinsam, so Oberbürgermeister Karl Hilsenbek, sei in Ellwangen eine Willkommenskultur geschaffen worden: „Aber sie wird strapaziert“, so der OBOB Ortsbeauftragte/r, Leiter/-in des Ortsverbandes mit Blick auf die anwesende Feuerwehr, die zu mittlerweile 16 Fehlalarmen in die LEA ausrücken musste. Schnellere Entscheidungen in Asylverfahren seien ebenso dringend notwendig wie freies W-Lan in der LEA, so Hilsenbeks eindringlicher Appell an die Politik. „Bleiben Sie motiviert und aktiv bei der Stange“, bat der OB die Ellwanger.
Mit den Worten „Sie zeigen Flagge“ dankte Landrat Klaus Pavel Ministerin Öney für ihren erneuten Besuch in Ellwangen und im Namen des Ostalbkreises allen, die Zeit und Talente für Flüchtlinge einbringen. „Wir sind stolz auf Sie“, so Pavel.
Regierungspräsident Johannes Schmalzl stimmte in den Dank ein und lobte auch sein Team, allen voran seinen Vize Dr. Christian Schneider und LEA-Leiter Berthold Weiß, ein „Glücksfall“, so Schmalzl. Nur mit Herzblut könne Leben in der LEA gelingen: „Wir brauchen Sie“, appellierte Schneider an die Ehrenamtler, in ihrer Motivation nicht nachzulassen. Der Empfang wurde musikalisch umrahmt von den „Jugend musiziert“-Preisträgern Florian Hock und Lucas Zeuner.
Das THW Ellwangen unterstützte die LEA mit Transportfahrten. Die gespendeten Kleider wurden im ehemaligen Woha Gebäude gesammelt und sortiert und anschließend von insgesamt 40 Aktiven und Junghelfern in das Kleiderdepot der LEA transportiert.
Quelle: Reiner Mangold, THW Ellwangen