Mach HaLT beim Technischen Hilfswerk

Rastatt. Es sind diese ganz besonderen Momente im Leben, die meist nur wenige Sekunden andauern. So läuft man bei Rot über die Straße, fährt mit dem Auto einfach mal etwas schneller als erlaubt oder raucht trotz striktem Rauchverbots genüsslich seine Zigarette. Im Alltag begegnen einem viele dieser Situationen, in denen man sich unbeobachtet fühlt und man einfach mal denkt: Das sieht doch keiner oder da passiert schon nichts. Oft drücken wir dann ein Auge zu und lassen diese Momente vorübergehen. Was einen zu diesen Handlungen bewegt und vor allem welche Nachwirkungen unser Verhalten für unser Umfeld haben könnte ist uns eigentlich nicht bewusst. Klar ist, im täglichen Leben begegnen einem viele Regeln und Vorschriften, nicht immer kann man Sie 100-prozentig erfüllen, aber eines ist auf alle Fälle sicher – Jeder von uns hat eine Vorbildfunktion.

Bild: Bürgermeister Arne Pfirrmann mit der kommunalen
Suchtbeauftragten Gudrun Pelzer bei der Zertifikatsübergabe
an die Jugendgruppe des THW Ortsverbandes Rastatt.

Auch der Ortsverband Rastatt der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk ist sich dieser Vorbildfunktion bewusst und hat zusammen mit seiner Jugendgruppe im Jahr 2009 das Projekt: „Hilfe die ankommt“ ins Leben gerufen. Dabei wird die ehrenamtliche Arbeit des THW als Hilfsorganisation mit einer eigens entwickelten Sozialaktion verbunden und umfasst Themenschwerpunkte aus der Gesellschaft. Mit viel Teamgeist und jeder Menge Spaß konnten so schon zahlreiche Aktivitäten für behinderte Menschen, Senioren und vor allem Kinder und Jugendliche in und rund um die Barockstadt Rastatt herum ermöglicht werden. Dadurch sollen soziale Kompetenzen der jungen Helferinnen und Helfer gefördert und die Wichtigkeit einer funktionierenden Gesellschaft aufgezeigt werden.

Im Rahmen dieses Engagements bringt sich der Ortsverband Rastatt bereits seit letztem Jahr in ein ganz besonderes Projekt ein. Hier beim Technischen Hilfswerk kann man seit neuestem auch HaLT machen. Gemeint sind vier Buchstaben, die eine ganz große Bedeutung haben. HaLT ist die Abkürzung für „Hart am Limit“. Dabei handelt es sich um ein Präventionsprojekt das in 15 Bundesländern aktiv umgesetzt wird. Auslöser für dieses Projekt war die steigende Zahl von Kindern und Jugendlichen, die aufgrund einer Alkoholvergiftung stationär in den örtlichen Krankenhäusern behandelt werden mussten. Kernidee von HaLT ist es, durch ein kommunales Netzwerk zivilgesellschaftlicher Akteure über das Suchthilfesystem hinaus, dem Rauschtrinken bei Kindern und Jugendlichen Einhalt zu gebieten. Gleichzeitig sollen Jugendliche mit riskantem Alkoholkonsum frühzeitig Hilfe erhalten.

Für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Technischen Hilfswerks aus Rastatt war gleich klar, dass auch sie diese Idee unterstützen möchten. Unter dem Slogan: „Mach HaLT beim THW“ hat die Ortsjugend zusammen mit der Fachstelle Sucht aus Rastatt ein Konzept für den Ortsverband erarbeitet. Dieses umfasst nach Schulungen und Vor-Ort-Gesprächen auch die Definierung von Regeln, welche u.a. den täglichen Umgang nach den Vorschriften des Jugendschutzgesetzes oder die Kennzeichnung eines klaren Raucherbereiches vorsehen.

Am Freitag, dem 07. Oktober 2011 wurde es dann offiziell und der Ortsverband Rastatt, der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk konnte mit dem Prädikat: „Jugendfreundlicher Verein“ ausgezeichnet werden. Im Rahmen einer kleinen Feierlichkeit gratulierten zahlreiche Ehrengäste wie Bürgermeister Arne Pfirrmann aus Rastatt, die kommunale Suchtbeauftragte Gudrun Pelzer und das HaLT-Team rund um Wolfgang Langer, Leiter der Fachstellen Sucht Rastatt und Baden-Baden zur Zertifizierung. Auch Gäste aus den Reihen des Technischen Hilfswerks, wie der Landesbeauftrage für Baden Württemberg, Dirk-Hubertus Bosse und die Geschäftsführerin des Geschäftsführungsbereiches Karlsruhe, Andrea Hildebrand wohnten der Veranstaltung bei.

Dass diese Zertifikatsübergabe ein ganz besondere Moment für den Ortsverband und seine Jugendgruppe war, zeigte sich den ganzen Abend lang. Dieser stand unter dem Motto: „Hart am Limit oder doch noch Alltag?“ Anhand eines Sketches, welcher durch die Teammitglieder der Jugendgruppe aufgeführt wurde und der Präsentation eines Films mit Situationen aus dem Alltag, der einem seine Wichtigkeit als Vorbild veranschaulichen sollte, ließ sich schnell erkennen, hier in Rastatt wird aktiv HaLT gemacht. Es handelt sich dabei nicht nur um eine Zertifizierung auf dem Papier, sondern um eine Aktion, hinter der Persönlichkeiten stehen, die sich und ihre Ideen mit einbringen.

So konnte u.a. das durch den Ortsverband Rastatt entwickelte Feedbackkarten-Prinzip vorgestellt werden. Hintergrund ist die effektive Selbstkontrolle der HaLT-Regelungen und Grundsätze, sowie das Aufzeigen von bedenklichen Situation bzw. die Hervorhebung von besonders positivem Verhalten. Premiere hatte auch das offizielle Banner mit dem Logo zur Aktion, welches gemeinsam durch die Ehrengäste und die Junghelfer des Ortsverbandes in Teamleistung enthüllt wurde. Es steht symbolisch für die weitere kooperative Zusammenarbeit zwischen der Fachstelle Sucht und dem Technischen Hilfswerk aus Rastatt.

Mit der Verleihung des Zertifikates ist der Ortsverband Rastatt die erste THW-Ortsgruppe in Baden-Württemberg, die eine Zertifizierung als jugendfreundlicher Verein im Rahmen des HaLT-Projektes erhält und sich damit aktiv für das Thema Suchtprävention engagiert.

Bericht: Lars Daul
            Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit OVOV Ortsverband Rastatt

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