Achern. „Erdbeben durch eine Geothermiebohrung im Raum Achern. Zahlreiche Personen wurden verschüttet, es ist mit einer hohen Anzahl von Verletzten und auch Toten zu rechnen. Die Infrastruktur wurde schwerwiegend beschädigt“, so lautete am Wochenende der Einsatzauftrag für knapp 120 ehrenamtliche Kinder, Jugendliche und Betreuer. Gemeinsam übten die Jungen und Mädchen im Alter von zehn bis 17 Jahren in gemischten Gruppen bestehend aus mehreren Ortsverbänden. Es nahmen die Ortsverbände Achern, Biberach, Emmendingen, Freiburg, Lahr, Müllheim, Offenburg und Rheinfelden teil.
An vier Stationen mussten die 17 Junghelferinnen und 64 Junghelfer verschiedene Aufgaben meistern. Bei der ersten Station wurde die Entgleisung eines Eisenbahnwaggons angenommen. Hierbei stand sowohl die Eigensicherung als auch die Verkehrsabsicherung an erster Stelle, sowie die Lageerkundung und Weitergabe von Meldungen. Außerdem wurden dabei Verletzte gesucht, gerettet, betreut und anschließend an andere Organisationen übergeben.
Eine andere Übungsaufgabe war das Retten aus Höhen und den damit verbundenen besonderen Rettungsmethoden wie „Leiterhebel“ und „schiefe Ebene“. Weiterhin wurde die Rettung von Verletzten aus einer zerstörten Lagerhalle, aus einem Heizungsschacht, horizontal wie vertikal, sowie aus einem Betonrohr geübt. Die letzte Schadensstelle stellte eine zerstörte Brücke dar, die durch einen hölzernen Behelfssteg ersetzt wurde.
Bei wechselhaftem aber warmem und meist trockenem Wetter funktionierten die Übungen sehr gut und wurden erfolgreich bewältigt. Neben den acht Ortsverbänden wohnten der Veranstaltung Vertreter vom Landesverband in Stuttgart sowie der THW-Jugend Baden-Württemberg bei, ebenso einige Vertreter der Ortsverbände im Geschäftsführerbereich Freiburg. Am Ende der Übung überreichte der Geschäftsführer Brunhard Grothe allen Junghelferinnen und Junghelfern eine Urkunde und dankte den Teilnehmern für ihr Engagement. Dabei betonte und verglich er die Realitätsnähe der Übung mit einem Einsatz im Ernstfall, bei dem es ähnlich zugehe – beispielsweise mit wenig Schlaf.
Am Abend widmeten sich die Helferinnen und Helfer bei Grillwürstchen und Steaks der Kameradschaft und knüpften neue Kontakte und Freundschaften. Die Jugendlichen und ihre Betreuer übernachteten von Freitag bis Sonntag in großen Zelten auf dem THW-eigenen Übungsgelände.
In der THW-Jugend erfahren Kinder und Jugendliche, Mädchen wie Jungen, im Alter von zehn bis 17 Jahren alles über die Ausstattung und Einsatzmöglichkeiten des Technischen Hilfswerks. Sie werden spielerisch an die Technik herangeführt und können das Gruppengefühl zusätzlich durch verschiedene Freizeitaktivitäten, z.B. Kanufahrten oder Zeltlager, stärken.
Quelle: Antje Seidl, Geschäftsstelle Freibur