„Keine Verlierer, alle sind Gewinner“
BACKNANG. „Heute gibt es in Backnang keine Verlierer, alle sind Gewinner.“ Mit diesen Worten begrüßte der Backnanger Ortsbeauftragte Michael Nitsch die zahlreichen Besucher. Dass alle das Zeug haben, Baden-Württemberg-Champion zu werden, davon war auch Landtagspräsident Wilfried Klenk (MdL) überzeugt. Dass diese Worte noch getoppt werden können, bewies Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper einmal mehr: „Nach Backnang kommen, heißt siegen lernen.“
Alles, was Rang und Namen hat im Technischen Hilfswerk, war an diesem Samstag nach Backnang gekommen: Referatsleiter Höger vom Bundesinnenministerium, THW-Vizepräsident Friedsam, Landesbeauftragter Bröckmann, Präsidentin Warken von der THW-Landesvereinigung, Landesjugendleiter Schumann und selbstredend auch das Backnanger THW-Urgestein Werner Wildermuth.
Elf Gruppen mit jeweils acht Mädchen und Jungen im Alter von 10 bis 17 Jahren waren angetreten, um sich in ihrem Können zu messen. Die Backnanger hatten sich traditionell mit den Ludwigsburger Junghelfern zusammengetan. Sie konkurrierten mit Gruppen aus Wertheim, Pforzheim, Leonberg, Emmendingen, Oberhausen-Rheinhausen, Göppingen, Neuhausen, Widdern, Schwäbisch Gmünd und Wangen im Allgäu.
Nachwuchssorgen gibt es in der Backnanger THW-Gruppe nicht, sagt Sprecher Frank Hess. Immerhin zählt die Jugendgruppe momentan 25 Köpfe. Allesamt sind sie sehr motiviert und waren brennend daran interessiert, am Wettkampf mitzumachen. Acht von ihnen wurden ausgewählt. Mit dabei auch die Jüngsten. So legte solch ein Knirps einem imaginären Verletzten in aller Ruhe und Sicherheit einen Druckverband an und setzte sich dann Händchen haltend und tröstend zum Verunglückten. Er wartete geduldig, bis die anderen Kameraden die Vorrichtung geschaffen hatten, um den Verletzten aus anderthalb Metern Höhe sicher abzuseilen.
Diese Erste Hilfe und die Rettung des Verletzten waren zwei von fünf Aufgaben, die die Junghelfer zu bewältigen hatten. Bei den weiteren Aufgaben ging es um den Bau eines Aquädukts, um den Aufbau von Beleuchtung und um Kartenkunde.
Zwei Stunden hatten die Teams Zeit, um das Geforderte zu erledigen. Die Gruppe aus Leonberg holte 1167 von möglichen 1174 Punkten, ebenso die Gruppe aus Wertheim. Doch die Leonberger waren schneller, weshalb sie nun Landessieger wurden. Wertheim landete auf dem etwas unglücklichen zweiten Platz. Schwäbisch Gmünd wurde Dritter. Die Backnanger und Ludwigsburger belegten Platz neun. Schade zwar, aber dennoch nahmen sie es gelassen. So gelassen und souverän, wie sie auch an ihre Aufgaben rangegangen waren.
Es war auffallend, wie alle Teilnehmer zügig, aber kontrolliert arbeiteten. In Panik und Hektik zu verfallen, hilft bei keinem Einsatz. Die Junghelfer lernen schon von Anfang an, sich ruhig auf ihre Aufgaben zu konzentrieren. „Es ist eine vernünftige Ausbildung, die Spaß macht“, betont Frank Hess.
Trainiert wird beim Technischen Hilfswerk auch die Teamfähigkeit. Denn ohne gute Zusammenarbeit ist ein erfolgreicher Einsatz nicht möglich. Nur etwa 25 Prozent der Junghelfer wechseln in die aktive Truppe. Die Gründe sind vielfältig. Eine Ausbildung fürs Leben haben sie aber allemal genossen.
Ergebnisse:
1. Platz: Leonberg
2. Platz: Wertheim
3. Platz: Schwäbisch Gmünd